3.1.12

Billard ... ging früher ganz anders


Gravur aus einer Spielanleitung von 1674
 "(...) „Erzähl mir von dem jungen Offizier. Hast du ihm schöne Augen gemacht?
Mirella stieg die Hitze ins Gesicht. „Ich kenne ihn schon eine Weile. Meine Freundin Stefania und ich – wir haben oft mit den Männern de Guises Billard gespielt.“
„Billard – was ist das?“
„Man spielt mit kleinen Bällen auf einem Tisch.“
„Mit kleinen Bällen – erwachsene Männer?“
Mirella lachte lauthals; so hatte sie es noch nie betrachtet. „Man braucht eine ruhige Hand, Augenmaß und muss Geometrie beherrschen.“ (...) 
aus "Königliche Republik"

Der französische König Ludwig XI (1461–1483) soll als erster einen Billard-Tisch benutzt haben. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurde an vielen europäischen Höfen Billard gespielt. Es hatte sich aus Ballspielen im Freien entwickelt, bei denen der Ball mit einem Stock geschlagen wurde.
Als es - möglicherweise des Wetters wegen - nach innen verlegt wurde, landete es auf dem Tisch. Der wurde mit Leisten versehen, um die Bälle im Zaum zu halten.
Davon abgesehen hatte das damalige Spiel mehr Ähnlichkeit mit Cricket als mit den uns vertrauten Varianten des Billards.
Man benutzte keine Queue, sondern ein Spielgerät, das entfernt an einen  Hockey-Schläger erinnert. Damit mussten die Bälle durch Tore, Bögen und über Hindernisse  befördert werden.
Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts begann die Entwicklung des Spielstocks zur Queue, als die Bälle mehr und mehr mit dem dünnen Ende des Stocks bewegt und mehr gestoßen als geschlagen wurden.
Nach der Französischen Revolution ging die Weiterentwicklung des Spiels einerseits in Richtung Karambolage, andererseits zum Pool-Billard.

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